int(2) array(2) { ["uid"]=> int(364) ["nav_title"]=> string(18) "High School Kanada" } Erfahrungsbericht High School - Schüleraustausch Kanada: Private Schule, Vancouver Island

Auslandsjahr High School: Erfahrungsberichte & Forum

Hier findest du Erfahrungsberichte zum Thema Schüleraustausch in den USA, Kanada, Australien, Neuseeland, Frankreich, Spanien etc ...

Vorname:
Johannes
Alter:
16
aus:
Hinterbrühl
war:
für ein Semester in Vancouver Island, , Kanada
Schultyp:
Private Schule

Hier der Bericht von Johannes:

Johannes hat uns während seines Aufenthalts an der Schule einen E-Mail-Bericht über sein Leben vor Ort und die Schule geschrieben. Dank eines Stipendiums der Schule kann er nach dem halben Jahr zurückkehren und seinen Schulabschluss dort machen. Er freut sich auf viele weitere Europäer, die in seine Fußstapfen treten, und hat uns erlaubt, seinen Bericht hier zu veröffentlichen: 

Johannes Email:

Die Dwight School Canada ist eine sehr interessante Schule, interessant im guten Sinne. Ich weiß nicht ob es an den Kanadiern liegt, oder ob die Leute hier einfach total cool sind. Ich hab noch in keiner Schule, in der ich war, so lockere und gut gelaunte Lehrer gesehen. Das Verhältnis hier zwischen Lehrern und Schülern ist extrem gut, schon auf einer freundschaftlichen Basis. Das regt einen sehr zum lernen an, und die Lehrer hier schaffen es sogar einen selbst im positiven Sinne zu motivieren. 

Das Lernen selbst ist nicht zu hart, Dwight schafft es sehr gut jedem ein Level zuzuordnen das nicht zu leicht, aber fordern ist (mich zum Beispiel haben sie in grade 11, also die 7. gesteckt, in Österreich bin ich in der 6. :D). Ich hatte ein paar Startschwierigkeiten, vorallem was Fächer wie Physik oder Mathe angeht (wegen den neuen Begriffen & so), aber ich denke mir ich habe mich ziemlich gut eingegliedert und stehe relativ gut da in der Klasse, sogar gegenüber Leuten die in Kanada geboren sind.

Das Schulsystem selbst finde ich genial, weil sie nicht so auf Schularbeiten bauen, es gibt zwar final exams, aber die Schule achtet mehr auf Essays & multiple Choice fragen, was auch sehr stressig sein kann (vorallem mit einem IA - 15seitigem Aufsatz) aber es nimmt den Stress auf einen bestimmten Tag hinzuarbeiten und vll. zu versagen.

Ich denke mir wenn man in einem anderen Land ist, umgeben von Leuten die eine andere Sprache sprechen, lernt man sehr schnell. So war es bei mir, nach ungefähr 1 1/2 - 2 Monaten hat es klick gemacht und ich habe nicht mehr darüber nachdenken müssen was ich eigentlich sage - es kommt einfach raus und hört sich richtig an :) 

Auch die Leute hier sind zum größten Teil relativ nett, es gibt hier kein mobben während der Schulzeit oder so, da es eine kleine schule ist und fast familär jeder auf jeden aufpassst. In Dorm- Zeit (Internat) ist es ein bisschen anders, aber dazu später mehr.

Ein sehr großer Teil aus dieser Schule ist aus Asien ungefähr 70% (China, Japan, Korea, Kasachstan,..), der nächst größere Teil ist aus Südamerika (Colombien, Mexico,..), dann ein paar aus den Staaten & natürlich Kanada.

Ich persönlich komme mit der Asiatischen Mentalität nicht soo gut klar, die schule kann definitiv mehr Leute aus Europa gebrauchen. Wie gesagt, Kanadier und Amerikaner (nicht dasselbe anscheinend) sind sehr freundlich und offen, und ganz und gar nicht vorurteilend oder böse (jedenfalls nicht im ernst). 

Die Schule selbst ist sehr klein und familär, jeder kennt jeden, ein paar Lehrer werden beim Vornamen genannt,.. und sie bemüht sich wirklich um ihre Schüler, auch wenn das nicht immer klappt. Die Angebote hier sind ganz nett und zahlreich, sportlich und in der Freizeit, man muss sie nur ergreifen, was viele Leute einfach nicht tun, und deshalb wird es schnell als "langweilig" abgestuft. Ich selbst mache derzeit verschiedenste Sportarten, fängt an mit Klettern, geht über Tauchen (jetzt wo der Sommer kommt, können wir endlich in den See usw. die letzten Tage war es wirklich heiß, und es ist Mai) dann noch Leichtathletik (ich habe morgen und übermorgen Turnier mit jeweils 100m, 1500m und Staffellauf, dann nächste woche Marathon mit 5km, 2 Wochen zuvor 10km Marathon,..) und auch normales Work out (im schul fitnessraum oder im fitnesscenter). 

Wenn ich nicht gerade in der Schule sitze oder Sport mache, bin ich in den Dorms oder gehe raus mit Freunden. Das Dorm Leben ist auch ziemlich interessant.. Wir haben meistens Zimmer mit 1 oder 2 weiteren Leuten (Ich bin mit einem Japaner & einen Mexikaner im Zimmer). Die Zimmer selbst sind nicht sehr groß, was einen dazu verleitet eher woanders zu sein, zB in den Gemeinschaftsräumen oder im "Speisesaal". Mädchen und Burschendorms sind getrennt und wir sind nicht erlaubt in die jeweils anderen Gebäuden zu gehen, dafür gibt es Gemeinschaftsräume mit zB Fernseher, Billard, Instrumenten,..

In den Dorms selbst herrscht ein relativ ruhiges Leben, ab und zu ein paar Krawalle zwischen Burschen die aber meistens ziemlich freundschaftlich sind, wie das bei Burschen eben so ist. (Did I meantion my broken shoulder? ^^)

Aber natürlich, damit das ganze auch seriös rüber kommt, gibst es auch negative Sachen die man über die Schule erzählen kann, neben der kanadischen Nettigkeit und dem Ahornsirup.

Die sachen die mir nicht so gut gefallen sind hauptsächlich die unmotiviertheit mancher Schüler (meistens aus Asien), die zum abbruch mancher aktivitäten führen kann (da wird Laser Tag für den nächsten Samstag angekündigt, dann muss es um 2 Wochen verschoben werden weil das Feld umbauarbeiten hat, und dann steigen die Leute der reihe nach aus, weil sie das machen wollen was sie an jedem anderen Wochenende auch machen können, und es wird abgesagt) und das zweite ist das ich, als Stadtmensch, ein bisschen enttäuscht bin von der aktivität hier in Shawnigan. Die schule ist, wenn man es genau nimmt, mitten im Nirgendwo. Eine wundervolle Umgebund mit Wald, See,... aber keine Stadt. Das nächste Dorf hier (wo wir 3x die woche hingehen dürfen) besteht aus ca. 15 Häusern und 3 Shops (ok es gibt unglaublich gutes Sushi dort, das beste was ich je gegessen habe, aber trotzdem, es kommt einem ein bisschen vor wie ein mega Kaff (ungefähr 10km um die Schule herum leben ca. 5000 Menschen).

Achja und noch was, Vancouver Island mag zwar in Kanada sein, normalen Schnee gibt es hier aber nicht dazu ist das Klima zu mild. Dazu muss man in der Berge fahren, von denen es nicht sehr viele gibt.

Deswegen gibt es immer am samstag einen Trip nach Victoria (Hauptstadt von Vancouver Island, ziemlich groß eigentlich) wo wir den ganzen Tag bleiben, mit aktivitäten wie Bootsfahrten, Laser Tag, shoppen,...

Aber trotzdem bemüht sich die schule sehr und nimmt immer wieder Verbesserungsvorschläge an. Sie ist auch sehr involviert in Nationalen und Internationalen Problemen, vorallem Klimaschutz (wir haben schon viele presentationen gehört) und programmen wie fundraisers für eine schule in Haiti,..

Letztens waren wir auch in der Zeitung weil sich Dwight school canada sehr für den schutz vom Shawnigan Lake eingesetzt hat, der kurzfristig Umweltbedroht war, weil eine Organisation (SIA) versucht hat einen Vertrag für 5 Jahre an Land zu ziehen, der ihnen erlaubt jedes Jahr 100.000 Tonnen schädlichen Dreck neben den See zu schütten. Durch lange proteste aus Shawnigan und über 200 Handgeschriebene Briefe aus Dwight an verschiedenste wichtige personen, konnte dem vorerst ein Riegel vorgeschoben werden bis nach den Wahlen in Britisch Colombia (ja es war vor den Wahlen, der idiotische Umweltminister wollte den Vertrag unterschreiben obwohl er nur noch 3 Tage im amt war).

Soo ich denke das ist ein kleiner Überblick von der schule hier, ist natürlich nicht so einfach ein halbes Jahr in ein paar Wörter zu packen aber um das kurz zusammenzufassen: 

Wer nach einer familiären Schule in der Natur direkt an einem wunderschönen See sucht, die dir die Möglichkeit gibt zu lernen und dich wesentlich zu verbessern und allen möglichen Skills wie z.B Leading (Ich war Leader von einer Theatergruppe, von Shawnigan Model United Nations,...) ist in Dwight bestens aufgehoben. Sie sind nicht die besten in ihrem Gebiet, aber sie sind eine der wenigen Schulen die wirklich hart versuchen sich zu verbessern mit allem was sie zur Verfügung haben.

Kommt Europäer, kommt.

Sie dürfen den Brief auch anderen Leuten zeigen um sie für Dwight zu motivieren oder für Kanada. 

Thank you for your time and attention,

Student from Dwight School Canada,

Johannes

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