int(6) array(2) { ["uid"]=> int(26) ["nav_title"]=> string(22) "High School Australien" } Erfahrungsbericht High School - Schüleraustausch Australien: Staatliche Schule mit Wahl, Adelaide

Auslandsjahr High School: Erfahrungsberichte & Forum

Hier findest du Erfahrungsberichte zum Thema Schüleraustausch in den USA, Kanada, Australien, Neuseeland, Frankreich, Spanien etc ...

Vorname:
Bea
Alter:
19
aus:
Berlin
war:
für ein Semester in Adelaide, , Australien
Schultyp:
Staatliche Schule mit Wahl

Hier der Bericht von Bea:

Ins Ausland gehen: Von dieser Möglichkeit hörte ich das erste Mal, als meine Schwester zum Schulaufenthalt in die USA aufbrach. Seit dem Zeitpunkt war für mich klar, dass ich auch so etwas machen möchte. Doch wohin, das war die andere Frage. Genügend Länder standen ja zur Auswahl, doch keines faszinierte mich so sehr wie Australien. Sicherlich lag der Reiz nicht nur bei den Koalas, sondern eben auch an der Entfernung zu Deutschland. Fast ans Ende der Welt zog es mich.

Im Voraus hatte ich mich schon erkundigt über das Leben dort, die Vegetation, die Menschen, die Kultur und was mir noch zwischen die Finger geriet. Ich hatte mir schon ein Bild gemacht, wie es sein könnte, wenn ich endlich da bin. Doch schließlich kam dann eben doch alles ganz anders, als es in meiner Phantasie war.

Nach fast zwei Tagen im Flugzeug kam ich endlich an meinem Zielort an - Adelaide, die Hauptstadt von Südaustralien. Laut den Informationen, die ich über meine Gasteltern erhalten hatte, waren sie sehr jung für Gasteltern. Er gerade mal 33 und sie 27 Jahre alt. Als ich total erschöpft, mich nach einem Bett sehnend aus dem Flugzeug stieg, sah ich auch schon ein Schild mit meinem Namen drauf. Da meine eigentlichen Gasteltern auf Hochzeitsreise waren, holten mich die Eltern von meinem Gastvater ab, zusammen mit meinen beiden Gastschwestern, aus Japan und China.

Meine Gastgroßeltern verwöhnten mich, wo sie nur konnten und wollten alles darüber wissen, wie es ist in Deutschland zu leben. Sie zeigten mir meine Schule, die zum Glück nur zehn Minuten Fußweg von zu Hause entfernt war, und holten mich die ersten paar Schultage immer ab. Irgendwann gestanden sie mir, sie hatten Angst, dass ich mich verlaufen könnte. Was aber so ziemlich unmöglich gewesen wäre.

Die ersten paar Wochen waren sehr schwer für mich, da ich mich auf alles ganz neu einstellen musste. Auf dieses neue Leben, die neue Kultur und vor allem auf den Winter im Juli. Wenn wir hier Sommer haben, herrscht in Südaustralien Winter. Nicht eine Nacht konnte ich ohne Pullover schlafen, so kalt war es. Die Häuser sind nämlich nur auf Kühlung eingestellt und nicht darauf, Wärme zu speichern. So brachte es dann auch wenig, den Heater einzustellen. Mit der Zeit gewöhnte ich mich aber auch daran.

Als nach drei Monaten meine eigentlich Gasteltern wieder da waren, war es ein wenig komisch, da ich ja die ganze Zeit bei ihnen im Haus gelebt hatte, aber sie nicht wirklich kannte. Seine Mutter hatte mir zwar viele Geschichten aus seiner Jugend und von der Hochzeit erzählt, doch das war es auch schon.

Ich kam nach der Schule, wie immer, nach Hause, schloss die Tür auf und stand vor meinen beiden eigentlichen Gasteltern. Wie auch schon meine Gastgroßeltern, begrüßten sie mich mit einer Umarmung und fragten mich nach meinem Wohlbefinden. Wir waren uns auf Anhieb sympathisch.

Da ich ja nur ein halbes Jahr in Australien verbringen würde, hatte ich mir Fächer ausgesucht, die mich selbst interessierten. So hatte ich zwei verschiedene Kunstkurse, einen Tanzkurs, einen Englischkurs, der sich nur um Shakespeare drehte, ESL (English as a Second Language), Australien Studies, wo ich viel über die Kultur der Aborigines lernte, und einen Kochkurs.

Die Aberfoyle Park High School besteht aus insgesamt 30 verschiedenen Schulgebäuden - alle sehr modern ausgestattet. Jedes Schulgebäude besaß einen eigenen Computerraum, wo die Schüler selbstständig arbeiten konnten, und war fachgerecht versorgt mit allen Dingen, die man eben so im Unterricht braucht. Die Bibliothek war zwar auch für die Öffentlichkeit zugänglich doch hauptsächlich diente sie für die Schüler, damit sie ungestört arbeiten konnten oder eben die täglichen Hausarbeiten erledigen konnten.

Als die Sommerferien anfingen und Weihnachten vor der Tür stand, war es klar, dass ich bald wieder nach Hause musste. Ich war das erste einer ganzen Reihe von Gastkindern meiner Gasteltern, das Weihnachten mit ihnen verbrachte und es freute sie sehr. Es war auch das erste Mal, dass meine Gasteltern einen Weihnachtsbaum hatten, ich hatte darauf bestanden. Am 25. Dezember am Morgen machten wir die Geschenke auf, nicht wie bei uns am Heiligen Abend. Nach dem Frühstück fuhren wir erst zum Haus des Bruders meines Gastvaters.

Wir verbrachten fast den ganzen Tag damit, ein Barbie zu haben (Barbie - Barbecue) und Tennis auf den Tennisplatz hinterm Haus zu spielen. Als es jedoch anfing dunkel zu werden, machten wir uns auf den Weg zu den Eltern meiner Gastmutter. Nach dem wir auch dort die Geschenke ausgepackt hatten, gab es wieder etwas zu essen. Nach ein paar Stunden netter Unterhaltungen fuhren wir wieder nach Hause und verbrachten wir bis spät in die Nacht hinein das restliche Weihnachtsfest im Spa oder schwammen im Pool.

Am 27. Dezember war der Tag, an dem ich auf Wiedersehen sagen musste. Es brach mir das Herz, mich von allen zu verabschieden. Noch nie hatte ich so viele Tränen geweint wie an dem Tag. Selbst mein sonst so cooler Gastvater musste weinen. Ich weiß jetzt, dass es das Beste war, was mir jemals passieren konnte. Sechs Monate in Australien ist eine Zeit, die ich gegen nichts auf der Welt eintauschen möchte. Denn wo sonst sitzen statt Tauben Papageien auf den Strommasten, wo sonst sieht man Koalas auf den Weg zur Schule? Ich habe viel gelernt, nicht nur, dass sich mein Englisch sehr gebessert hat, nein, auch über eine neue Kultur.

Ich kann Australien wirklich nur empfehlen, wenn man offen für Neues ist und keine Angst davor hat, vielleicht auch mal auf die Jagd zu gehen oder 10 Tage durch das Outback zu fahren, ohne wirklich zu wissen, wo man ist. Man findet Freunde für das Leben und so etwas sollte man sich wirklich nicht entgehen lassen.

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