Auslandsjahr High School: Erfahrungsberichte & Forum

Hier findest du Erfahrungsberichte zum Thema Schüleraustausch in den USA, Kanada, Australien, Neuseeland, Frankreich, Spanien etc ...

Vorname:
Dajana
Alter:
19
aus:
Ennepetal
Schultyp:
Private Schule

Hier der Bericht von Dajana:

 

Was waren für dich die drei größten Unterschiede zwischen Zielland und Deutschland?

Als erstes auf jeden Fall die Aufgeschlossenheit der Menschen! Vor meinem ersten Schultag hatte ich total Angst, dass es schwer wird Freunde zu finden, aber innerhalb von einer halben Stunde hatte ich 100 neue Freunde ;) Alle kamen zu mir und wollten mit mir reden, alles über mich und Deutschland wissen und haben mich schon am ersten Tag zu einem Trip an einen See eingeladen! Die Leute hier sind einfach super nett, lustig und aufgeschlossen! Alle sind interessiert und wollen dich kennenlernen! Und Party lieben sie ;)

Als zweites würde ich sagen die Art zu Leben! So gut wie jeder Haushalt hier hat Putzfrauen/Köchinnen/Gärtner, was ja in Deutschland meist nur wenige Familien haben, zumindest was Gärtner und hauseigene Köche betrifft.

Und zu guter letzt die Schule! Im Englischunterricht zb machen wir im Moment die Verneinung! Wenn ich mir überlege dass wir in Deutschland ganze Reden analysieren müssen ist das hier gar nichts dagegen ;) Hinzu kommt das Verhältnis zum Lehrer - während man in Deutschland zu den Lehrern normalerweise ein manchmal zwar gutes aber trotzdem distanziertes Verhältnis hat, ist es hier total locker! Man spricht die Lehrer alle mit Vornamen an und sie kommen auf einen zu, umarmen die Schüler und und und ;)

Woran denkst du als erstes, wenn du an deinen Auslandsaufenthalt denkst?

An die tollen Freundschaften, die ich hier innerhalb von so kurzer Zeit geschlossen habe! Und an dieses wunderbare Gefühl, wenn man merkt, dass man ein neues zuhause gefunden hat! In diesem Land muss man einfach glücklich sein!

Was hat dir besonders gut gefallen?

Besonders gut gefallen mir die Menschen hier mit ihrer offenen Art und Lebenseinstellung und die Freiheit, die ich hier habe. Ich hatte vorher etwas Angst, dass meine Familie streng sein würde, aber sie sind super lieb und erlauben mir eigentlich alles. Ich kann hier alleine mit dem Bus überall hinfahren und mir meine Freizeit so einteilen wie ich möchte.

Und natürlich die Vielfältigkeit des Landes! Das fängt an bei Großstädten wie Belo Horizonte über wunderbare Strände und Touristenstädte über das Amazonasgebiet im Norden, mit Tieren die man nirgendwo sonst findet, faszinierende Kultur und Geschichte, einzigartige Tänze und Musik... einfach ein unglaubliches Erlebnis!

Wie sieht ein typischer Schultag aus? War es leicht, Klassenkamerad/innen kennen zu lernen?

Wie in der ersten Frage schon erwähnt, war es eigentlich super einfach schnell Anschluss zu finden! Das heisst natürlich nicht, dass man erwarten kann/soll, dass das ewig anhält, dass alle so auf einen zukommen ;) Klar, man findet schnell Freunde, aber die erwarten natürlich auch, dass man selber von sich aus auch auf sie zugeht. Weil irgendwann, und ich denke das ist in jedem Land gleich, bist du nicht mehr "der/die Neue" ;) Aber wenn man offen auf die Leute zu geht und von sich aus mal fragt ob sie nicht Lust haben ins Kino zu gehen oder so, dann sollte man absolut keine Probleme haben! Und vorallem freuen sie sich riesig, wenn man sie fragt ob sie nicht Lust haben was zu machen ;)

Der Schulalltag hängt im Prinzip von Schule und Jahrgang ab. Einige Schulen haben vormittags Unterricht, andere nachmittags. Meine Schule hat vormittags Unterricht, allerdings an manchen Tagen bis abends, da ich im 2. Jahr (entspricht etwa Klasse 11) hier bin. Ab Januar allerdings, wenn hier das neue Schuljahr anfängt, werde ich in der 3. Klasse sein und das ist das letzte Jahr - da geht der Unterricht meist nur bis 12 Uhr, damit die Schüler Zeit haben sich auf das Vestibular (sozusagen das brasilianische "Abitur") vorzubereiten. Aber auch wenn ich an manchen Tagen sehr lang in der Schule bin, macht es viel Spass - so ist man mit seinen Freunden zusammen und hat was vor. Mittags essen wir dann immer zusammen entweder in der Schulcafeteria oder wir gehen in ein Restaurant hinter der Schule.

Außerdem ist meine Schule, SEBRAE, eine technische Schule, d.h. ich habe Fächer wie Logistik, Finanzen, Empresa Simulada (man bekommt eine simulierte "Firma" im Team zugeteilt und muss versuchen diese aufrecht zu erhalten) und Projeto Vitrine (man muss selber eine simulierte Firma "gründen"). Gerade das macht es interessant wenn man, wie ich, die Schule in Deutschland bereits abgeschlossen hat um mal etwas neues kennen zu lernen!

Leben in der Gastfamilie oder im Internat: Was ist ganz anders als zu Hause?

Also die meisten Familien hier haben Haushaltshilfen! Und die meisten Kinder in den Familien müssen wenig bis gar nichts tun. Meine Familie z.B. hat 2x die Woche eine Frau die kocht und putzt, jeden 2. Tag einen Gärtner der kommt und den Pool reinigt und sich um das Grundstück kümmert und jeden Mittwoch eine andere Haushaltshilfe die kocht, putzt und die Wäsche macht. Das einzige was ich praktisch als Aufgabe hier habe ist an den Tagen an denen keine Haushaltshilfe da ist mein Geschirr abzuspülen ;) Wobei man natürlich trotzdem immer nachfragen sollte ob man nicht doch irgendwo was helfen kann. Das ist für mich so der größte Unterschied zu zuhause.

Wie hast du die außerschulische Zeit verbracht?

Ich habe an einigen Tagen sehr lange Schule, wenn ich dann nach Hause komme mache ich eigentlich nicht mehr sehr viel außer mit meiner Gastfamilie zu Abend essen. Aber an den Wochenenden und "kurzen Tagen" verabrede ich mich mit Freunden aus der Schule zum Shoppen gehen oder ins Kino oder so. Das tolle ist, dass Belo Horizonte einfach eine riesengroße Stadt ist, mit großen Einkaufszentren und und und =) Da hat man tolle Möglichkeiten was zu machen. Oder am Wochenende schaue ich oft Filme mit meiner Gastschwester oder wir backen Cupcakes etc.

Wen man Lust und Zeit hat kann man aber auch Kurse machen, z.B. Samba oder Capoeira Unterricht, was ich auf jeden Fall ab Januar machen möchte, wenn meine Schule eher Schluss hat! Und es gibt viele Trips zu denen man eingeladen wird oder die die Gastfamilie mit einem macht! Also Langeweile kommt eigentlich selten auf!

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