Auslandsjahr High School: Erfahrungsberichte & Forum
Hier findest du Erfahrungsberichte zum Thema Schüleraustausch in den USA, Kanada, Australien, Neuseeland, Frankreich, Spanien etc ...
Hier der Bericht von Malte:
- Vorname:
- Malte
- Alter:
- 18
- aus:
- Essen
- Schultyp:
- Staatliche Schule
Hallo!
Nach 1,5 Wochen in Finnland kann ich sagen, dass ich mich hier so langsam eingelebt habe. Die Familie ist bisher nett zu mir und hat auch schon was mit mir unternommen. Sie hat mich auch bei einem Grillabend bei einigen Nachbarn eingeführt. 2 Häuser weiter wohnen natürlich - die Welt ist ausgesprochen klein - Deutsche. Jede Familie, die eingeladen war, hat mir gesagt, das ich sie mal besuchen sollte, wenn ich nichts zu tun habe und wenn ich irgendein Problem habe, sollte ich mich einfach an sie wenden. Überhaupt erscheint es mir so, als ob hier alle sehr nett sind und das jeder jeden kennt.
Ich habe natürlich noch Probleme mit der Sprache, aber in einigen Wochen sollte das nicht mehr der Fall sein. Denn ab Montag bekomme ich in der Schule Schwedisch als Fremdsprache unterrichtet (die Direktorin hat mir erlaubt, so viele Stunden wie ich will ausfallen zu lassen, um stattdessen mit einer anderen Lehrerin Schwedisch zu lernen. Das muss ich leider machen, denn ich habe einen sehr vollen Stundenplan) und STS hat mir einen Finnischkurs organisiert, der Mitte September beginnt. Bis ich Schwedisch kann, kann ich mich hier ganz gut mit Englisch durchschlagen, denn jeder hier kann mehr oder weniger viel Englisch.
In der Schule habe ich zwar Probleme, aber die sind nur sprachlich. Jeder Lehrer hat mir gesagt, das ich keine Probleme mehr haben werde, wenn ich Schwedisch sprechen kann. Die Lehrer sind sehr nett. Nach der Stunde kommen sie immer zu mir und fragen, wie viel ich verstanden habe. Dabei können sie sich auch viel Zeit nehmen, denn zwischen den Stunden liegen fast immer 15min Pause (nur einmal liegt da keine Pause zwischen, was ich ein bisschen merkwürdig finde). Auch sonst sind die Lehrer sehr nett und fragen mich ständig, wenn sie mich auf dem Gang treffen, wie es mir geht, was sehr erstaunlich ist, da die Finnen keinen "Smalltalk" kennen.
Daran muss ich mich erst noch gewöhnen. Genau wie an die finnische Mentalität. Die Finnen sind sehr direkt und sagen sofort, wo für sie das Problem liegt. Dann schweigen sie ca. 5min und man denkt, das sie kein Interesse an einem Gespräch haben. Aber genau dann sagen sie wieder 2 Sätze. Eine Ausnahme bildet die Gastfamilie. Sie redet sehr viel mit mir, im Moment allerdings mehr auf Englisch als auf Schwedisch oder Finnisch.
Hier in Finnland muss man seine Schulbücher normalerweise selbst kaufen, aber jeder Lehrer hat mir sofort angeboten, nachzusehen, ob er nicht noch ein Buch für mich übrig hätte. Das hat mich ein wenig erstaunt, es war aber nur in einem Fach nötig, da ich die alten Bücher der Tochter der Gastfamilie benutzen darf.
Was mich auch sofort erstaunt hat, ist, dass man eine Mappe bekommt, die Informationen über das ganze Schuljahr (6 Perioden à 6 Wochen) enthält: ein Kursplan (welche Kurse man wie lange belegen muss), einen Stundenplan (für das ganze Schuljahr!), ein Liste mit zusätzlichen Kursen (in diesem Jahr z.B. ein Englisch Konversationskurs [den ich sofort belegt habe], Chemie und Biologie im Labor, also experimentell und verschiedene Wiederholungskurse für die Abiturienten, einen Plan mit Prüfungen und sonstigen wichtigen Informationen, Informationen über die Prüfungswoche (die 6. Woche einer Periode), eine Statistik über die Schule, den Speiseplan der Schulküche und eine Karte des Schulgebäudes. Außerdem enthält sie die Telefonnummern und E-Mail-Adressen der Lehrer(!) und die Telefonnummern der Schule.
Das ist erstmal alles, was mir an neuen Eindrücken in der ersten Woche einfällt, denn es strömte so viel Neues auf einmal auf mich ein.
Malte
P.S.: Der Flug war ganz angenehm und Germanwings wollte für mein Übergepäck kein Geld haben, weil ich 25€ für das Fahrrad bezahlt habe. Das war gut, denn ich habe noch Schulbücher aus Deutschland eingepackt, sodass ich 12kg Übergepäck hatte, was sehr teuer geworden wäre.