Auslandsjahr High School: Erfahrungsberichte & Forum

Hier findest du Erfahrungsberichte zum Thema Schüleraustausch in den USA, Kanada, Australien, Neuseeland, Frankreich, Spanien etc ...

Vorname:
Emma
Alter:
17
aus:
Berlin
Schultyp:
Private Schule

Hier der Bericht von Emma:

 

Was waren für dich die drei größten Unterschiede zwischen Zielland und Deutschland?

Als erstes einmal ist die Sprache zu nennen. Zwar hatte ich nie wirklich Probleme mit Englisch, doch des öfteren entstehen durch die sogenannte "language barrier" lustige Missverständnisse.

Ein anderer großer Unterschied zwischen Irland und Deutschland ist die Pubkultur. Durch das nun ja etwas bedrückende Wetter sind Marathone im Teetrinken (für die Minderjährigen) oder Guinness schlürfen (aber strikt erst ab 18!!) vorprogrammiert. Und während so manch einem lustigen Beisammensitzen in urig eingerichteten Pubs lernt man den Irischen Humor in all seinen Facetten kennen.

Der letzte Unterschied betrifft vor allem alle sportlichen Fahrradfahrer.

Denn der Linksverkehr ist in unseren Augen ja vollkommen falsch und dementsprechend auch etwas gewöhnungsbedürftig. Dies fällt vorallem im beschäftigten Stadtgewusel im Dubliner City Centre auf.

Woran denkst du als erstes, wenn du an deinen Auslandsaufenthalt denkst?

Als erstes denke ich vermutlich an meine Schule und die vielen langen (bis vier Uuhr nachmittags!!) Tage, die ich dort mit meinen vielen Freunden verbracht habe. Auch wenn wir immer viel zu tun hatten und uns oft den Kopf über Mathehausaufgaben zerbrachen oder uns die Finger mit Essays wundschrieben, haben wir uns immer einen Weg gefunden Spass in die Sache zu bringen. Außerdem hatte ich die vermutlich besten Lehrer der Welt. Spröde Theorie wurde zu Abenteuergeschichten und somit war jeder Test zu bewältigen. Aber meine Lehrer waren nicht nur akademisch gesehen einsame Spitze sondern halfen einem auch in jeglichen ausserschulischen Problemen und waren immer geduldige Taschentuchhalter bei Heimwehattacken, schulischen Problemen und anderen Herzensschmerzen.

Was hat dir besonders gut gefallen?

Besonders gut gefallen hat mir, dass meine Schule international war. Durch meinen Aufenthalt hab ich nun Freunde aus allen Herren Ländern und konnte über deren Heimat und Kultur viel lernen. Ich bräuchte wahrscheinlich 20 Jahre, wenn ich alle meine Freunde in deren Heimatländern besuchen wollte.

Wie sieht ein typischer Schultag aus? War es leicht, Klassenkamerad/innen kennen zu lernen?

Der typische Schultag beginnt um kurz vor neun mit einem kurzen Treffen mit dem Klassenlehrer. Dann hat man erst einmal vier Schulstunden (ohne Pause). Nach diesem doch etwas anstregenden morgendlichen Start kann man für 20 Minuten Pause genießen. Nach zwei weiteren Stunden hat man dann endlich Lunch und kann sich zusammen mit seinen Freunden in die Kantine setzen. Nach dem Lunch trennen einen dann nur noch drei Schulstunden von dem langersehnten Nachmittag. Doch dieser freie Nachmittag fängt zumeist erst um kurz vor vier an, außer am Mittwoch, da ist man nach dem Lunch fertig. Freunde macht man sehr schnell in der Schule. Viele meiner Klassenkameraden/innen kamen auch aus anderen Ländern und waren neu in der Schule, was gleich verbindet. Aber auch die irischen Schüler sind sehr offen und interessiert an neuen Kulturen und kommen auf alle "Neuen" fröhlich zu und freuen sich immer sehr, dass man Irland ausgewählt hat um dort einen Auslandaufenthalt zu verbringen.

Leben in der Gastfamilie oder im Internat: Was ist ganz anders als zu Hause?

Grundsätzlich ist es natürlich ein großer Unterschied zu den heimischen vier Wänden. Aber man gewöhnt sich sehr schnell dran und fängt auch bald an gewisse Freiheiten im Zuge der neu erworbenen Unabhängigkeit zu genießen. Am Anfang ist es zwar ein wenig erschreckend wie selbstständig man alles machen muss, doch das wird bald zu einer Selbstverständlichkeit.

Anders ist natürlich das Essen. Für mich war es eine ziemliche Umstellung und auch nicht immer eine kulinarische Sensation. Doch in diesem Fall ist es wohl die beste Idee, einfach selbst den Kochlöffel in die Hand zu nehmen und auch einmal die Gastfamilie mit dem eigenen Lieblingsgericht zu bekochen.

Wie hast du die außerschulische Zeit verbracht?

Da ich sehr in Theater interessiert bin, habe ich mich schnell nach einer Theatergruppe um gesehen und wurde auch sehr bald fündig mit der Abbey School of Music and Drama. Unser Kurs war sehr zeitintensiv, und ich hatte viele Proben. In meiner übrigen Freizeit hab ich mich natürlich mit meinen Freunden verabredet. In einer Großstadt wie Dublin gibt es immer viel zu entdecken und unternehmen, was natürlich in einer Gruppe viel mehr Spass macht und oft in wahren Stadtexpeditionen endete. Außerdem hab ich ehrenamtlich in einem Second Hand Shop von Oxfam gearbeitet. Hier lernte ich auch viele interessante Menschen kennen und konnte nebenbei noch etwas Gutes tun und mein Englisch hinter der Kasse verbessern.

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