Auslandsjahr High School: Erfahrungsberichte & Forum
Hier findest du Erfahrungsberichte zum Thema Schüleraustausch in den USA, Kanada, Australien, Neuseeland, Frankreich, Spanien etc ...
Hier der Bericht von Franziska:
- Vorname:
- Franziska
- Alter:
- 17
- aus:
- Kaarst
- war:
- für ein Semester in Dunedin, , Neuseeland
- Schultyp:
- Staatliche Schule mit Wahl
Was mir sofort aufgefallen ist, als ich in Dunedin gelandet bin, war die atemberaubende Landschaft! Schon aus dem Flugzeug heraus konnte ich die Stadt sehen und dachte mir:“ Da habe ich wohl das große Los gezogen!“
Am Flughafen wurde ich von meiner Gastfamilie abgeholt und der Empfang war so herzlich, dass ich sofort wusste, dass ich mich wohl fühlen würde.
Zu meiner Überraschung hatte ich die ganze erste Woche sehr schlimmes Heimweh. Obwohl ich meine Familie toll fand, konnte ich mich kaum noch freuen in Neuseeland zu sein, ich wollte nur noch nach Hause.
Der erste Schultag, vor dem ich wahnsinnige Angst hatte, machte es auch nicht besser. Doch schon nach der ersten Schulwoche hatte ich ein paar nette Leute gefunden, mit denen ich am Wochenende etwas unternehmen konnte und mein Heimweh verschwand umso schneller:)
Auch die Schule hätte wohl im Vergleich zu Deutschland unterschiedlicher nicht sein können. Ein normaler Schultag begann um 8:50Uhr in der „Group“. Logan Park hat 5 Häuser, Clayton, Omimi, Potiki, Aoraki und Toroa und jedes Haus hat 5 Groups. Dieses System hat mir sehr gut gefallen, da es nur Kurse und keine Klassen gab, durch die Group fühlte man sich aber trotzdem zugehörig und lernte viele Leute aus anderen Stufen kennen.
Jeder Tag hatte 5 Stunden a 60 Minuten, da heißt ich hatte fast jeden Tag die gleichen Fächer, da ich nur 6 Fächer hatte. (Ich hatte Drama, Chemistry, Art, Food Technology, English und Latin gewählt.) Auch dies hatte einen großen Vorteil, denn ich merkte schnell dass zum Beispiel mein Chemiekurs viel mehr Grundwissen und –Verständnis hatte, als mein Kurs hier in Deutschland! Nach den ersten 3 Stunden hatten wir eine Stunde Pause, was mir erst sehr lang vorkam. Ich hatte noch nicht viele Freunde und wusste nicht was ich so lange tun sollte, doch schon bald fand ich die Pause viel zu kurz:) Nach 2 weiteren Unterrichtsstunden endete der Schultag dann um 15:25Uhr.
An viele Dinge musste ich mich erst gewöhnen, es gab einiges, das ganz anders war als an meiner Schule in Deutschland. Zum einen war mir das Kurssystem noch fremd und ich hatte die ersten Wochen Probleme die verschiedenen Räume zu finden. (Jeder Lehrer hatte seinen eigenen Raum.) Auch die Kurse an sich waren ganz anders, die meisten meiner Fächer hatte ich vorher noch nie gehabt und auch die Fächer, die ich kannte, waren viel praktischer orientiert.
In manchen Kursen kamen mehrere Jahrgänge zusammen, wie zum Beispiel in meinem Lateinkurs. Außerdem bekam ich so gut wie nie Hausaufgaben auf! (Daran hab ich mich schnell gewöhnt :D)
Wenn ich jetzt an Neuseeland zurückdenke, denke ich immer als erstes an meine Familie. Ich habe sie so sehr in Herz geschlossen, dass ich jedes Wochenende stundenlang mit ihnen telefoniere! Es war toll, ein so völlig anderes Familienleben kennen zu lernen und irgendwann zu merken, dass man ein Teil davon geworden ist. Ich habe sogar das Gefühl, dass ich diese Menschen genauso gut kenne wie meine Familie hier in Deutschland, jede Geste, jede komische Angewohnheit:)
Ich denke ich habe vieles von meinen Gasteltern gelernt, vor allem das Wahrnehmen von Kleinigkeiten, die das Leben gleich viel schöner machen. Und es gibt vieles, was ich sehr vermisse, zum Beispiel das abendliche Kochen mit meinen Schwestern (und das schreckliche Chaos danach, das nie jemand aufräumen wollte!).
Meine Freizeit habe ich ganz anders gestaltet als in Deutschland. Ich war viel mehr sportlich aktiv und war an der frischen Luft. Ich bin oft wandern gegangen oder bin stundenlang Kayak gefahren! In Neuseeland gibt es so viele Möglichkeiten Sport in der freien Natur zu treiben, das muss man unbedingt nutzen!!
Alles in allem kann ich sagen, dass meine 6 Monate in Neuseeland die schönste Zeit meines Lebens war. Ich kann es kaum erwarten, in den Sommerferien wieder dort zu sein:)