Auslandsjahr High School: Erfahrungsberichte & Forum

Hier findest du Erfahrungsberichte zum Thema Schüleraustausch in den USA, Kanada, Australien, Neuseeland, Frankreich, Spanien etc ...

Hier der Bericht von Kristina:

Vorname:
Kristina
Alter:
16
aus:
Berlin
Schultyp:
Staatliche Schule

 

Was waren für dich die drei größten Unterschiede zwischen Zielland und Deutschland?

Zunächst einmal war ich natürlich mein eigener Herr und obwohl ich daheim eine großzügige Freiheit genieße, war es doch etwas anderes - etwas eigenes. Außerdem habe ich Land, Leute und Kultur kennengelernt: Das Sich-die-Türen-Aufhalten, dem Busfahrer für's "Mitnehmen" zu danken, wenn man aussteigt und natürlich das britische Essen, das von interessant bis ungenießbar alles zu bieten hat.

Woran denkst du als erstes, wenn du an deinen Auslandsaufenthalt denkst?

Ich habe einfach Glück gehabt. Ich habe unglaubliches Glück gehabt, dieses Auslandsjahr überhaupt machen zu koennen und dann hat es mich irgendwie durch Zufall nach Edinburgh verschlagen - hätte ich doch nie gedacht das Schottland soooo schoen ist - na und meiner Gemeinschaft von vierzig fleißigen Briefeschreibern kann ich auch nur danken, denn die haben mir die ganze Zeit das Gefühl gegeben, auf dem neusten Stand und nicht vergessen zu sein.

Was hat dir besonders gut gefallen?

Es sind so viele Kleinigkeiten, die zusammen ein tolles Jahr gebildet haben: meine Gastschwester, die mich nach zwei Monaten allen als ihre Schwester vorgestellt hat; der tolle Kunstunterricht; der Typ im Bus, der sich als Berliner rausgestellt hat; der ewige Versuch, meiner Gastfamilie beizubringen, doch ein bisschen umweltfreundlicher zu leben; die heimlichen Vollkornbrotorgien mit anderen vom britischen Essen gestraften Austauschschülern; die Freunschaften, die ich geschlossen habe ...

Wie sieht ein typischer Schultag aus? War es leicht, Klassenkamerad/innen kennen zu lernen?

In der Schule habe ich die meisten Freunde gefunden, denn am Anfang, wenn man neu und zudem noch Austauschschüler ist, sind einfach alle unheimlich an einem interessiert und es ist leicht, Kontakte zu knüpfen.

Schuluniform war natürlich ein Muss, doch das ist ganz okay und wer weiß, vielleicht ist es sogar trendy, wenn's in Deutschland keiner sonst trägt :-)

Die Schule begann um 8:40 mit der Form Class oder Assembly. Da wurde dann Anwesenheit geprüft und man hat alle wichtigen und weniger wichtigen Neuigkeiten erfahren: "Am Montag findet eine Talentshow statt", "Die Schülerin Sowieso hat ihrer Sportbeutel verloren, wer ihn findet ...", na und solch Sachen eben.

Ich hatte sieben Stunden á 50 Minuten von Montag bis Donnerstag und vier am Freitag. Da man nur fünf unterschiedliche Fächer hat, ist der Unterricht sehr detailliert, was mir eigentlich ganz gut gefallen hat, denn das heißt natürlich auch, dass man ungeliebte Fächer mal für ein Jahr vergessen kann.

Hofpause gab's natürlich auch und in der Schule konnte man Pausenbrote und Mittagessen bekommen, wenn man selbst nichts mitgebracht hatte. Außerdem konnte man - was mich natürlich sehr gefreut hat - kostenlosen Musikunterricht für sein Instrument belegen und in den Pausen in der Schule üben.

Die beste Zeit waren definitiv die Examen, denn während der Zeit muss man nur für Prüfungen in die Schule und hat die restliche Zeit frei.

Leben in der Gastfamilie oder im Internat: Was ist ganz anders als zu Hause?

Aber hallo. "Meine Briten" waren ja sehr nett, doch mit was die manchmal ankamen:

Ja, der Toaster ist in Flammen aufgegangen.

Oh nee, was soll ich denn jetzt zum Frühstück essen.

Letzte Woche waren's doch erst zwei Foene...

Außerdem musste ich mich erstmal an das Leben mit Gastschwestern im Alter von 12 und 4 gewoehnen. Das kann anstrengend sein.

Schockierend auch mein erster Abend im Zimmer mit pinken Wänden und Barbiedekor. Heute schmunzel ich darüber, denn sie haben renoviert und das Zimmer ist jetzt fliederfarben.

Am Anfang, das will ich euch gar nicht vorenthalten, habe ich gedacht: Bloß weg!, denn ich hatte noch diese grauenhaft lange Zeit von 10 Monaten vor mir... Dann hab ich mir gedacht, guck's dir mal einen Monat an und siehe da, es wurde besser. Mittlerweile bin ich mir noch nicht einmal sicher, ob ich Taschentücher zum Abschied einstecken soll...

Wie hast du die außerschulische Zeit verbracht?

Ich bin viel herumgereist, nachdem ich im Januar halb mit Schrecken, halb mit Freude festgestellt habe, dass ja schon Halbzeit ist. Diese Ausflüge haben mir super gut gefallen und auch die kleineren innerhalb Edinburghs waren toll. Außerdem habe ich Konzerte und Theater besucht hauptsächlich, um schottische Aufführungen zu sehen, denn ich will einfach so viele Eindrücke wie moeglich mitnehmen.

Na und das Leben mit der Gastfamilie ist ja auch schon eine Beschäftigung für sich.

 

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