Auslandsjahr High School: Erfahrungsberichte & Forum
Hier findest du Erfahrungsberichte zum Thema Schüleraustausch in den USA, Kanada, Australien, Neuseeland, Frankreich, Spanien etc ...
Hier der Bericht von Felix:
- Vorname:
- Felix
- Alter:
- 16
- aus:
- Rostock
- Schultyp:
- Staatliche Schule
Was waren für dich die drei größten Unterschiede zwischen Zielland und Deutschland?
Die groessten Unterschiede waren wahrscheinlich Schule, Familienleben und Essen!
Schule ist zwar immer noch Schule, aber trotzdem eine ganz andere Sache als zuhause. Man ist gewohnt jeden Tag mit den gleichen Leuten im Klassenraum zu sitzten und kennt jeden ziemlich genau. Hier wird man jede Unterrichtsstunde in eine total neue Umgebung geworfen. Noch dazu laeuft der Unterricht doch eher anders ab. Ich war gewohnt jede Menge Notizen zu nehmen und doch ein wenig mehr Unabhaengigkeit zu geniessen. Es war fuer mich neu, Arbeitblaetter hinter Arbeitsblaettern zu bekommen und alles genau abzuschreiben wie der Lehrer es an die Tafel schreibt. Die Erfahrung, dass man sogenannte Hallenpaesse (Erlaubnisse) braucht um auf Toilette zu gehen, war auch etwas anders als zuhause. Trotzdem ist es doch ein schoenes Schulklima. Lehrer sind in der Regel sehr freundlich und haben ein persoenlicheres Verhaeltnis zu Schuelern, was vielleicht daran liegen mag, das es kein Du und Sie sondern nur You gibt. Diese Besonderheit der englischen Sprache liegt mir sehr am Herzen!=]
Das Familienleben mag vielleicht nicht fuer jeden Austauschschueler allzu neu sein, aber ich bin ein Einzelkind und wurde in eine Familie mit 3 Kindern geworfen. Es gefaellt mir wirklich gut. Waehrend ich meinen Eltern normalerweise doch mehr oder weniger Respekt zugestehe, rangeln sich hier alle ab und zu mal mit ihrem Vater. Ausserdem ist das ganze Bruder/Schwester Verhaeltnis sehr neu fuer mich! Aber ich finde es doch angenehm jemanden zu haben, zu dem man einfach mal alle bekloppten Dinge sagen kann, die einem auf dem Herzen liegen!=] Ausserdem ist meine Familie sehr christlich, was ich nun nicht bin, und geht jeden Sonntag in die Kirche. Ich will nicht sagen das es mir nicht gefaellt, aber es ist doch etwas anders und ungwohnt sonntags um 8 aufzustehen anstatt bis 11 zu schlafen!
Essen ist ein Punkt der in den USA ziemlich anders gesehen wird. Was wir als Toast bezeichnen ist hier nur Toast, wenn es getoastet ist...macht sinn, aber ungetoastet ist es Brot. Soll heissen, Brot im deutschen Sinne gibt es hier selten bis nie! Mahlzeiten generell sind anders gehandhabt...morgens gibt es Cornflakes oder Eier und Speck! Broetchen sind nicht vertreten! Meine Familie handhabt es so, das es im Grunde genommen am Wochenende kein wirkliches Mittag gibt, dafuer aber Abendbrot (Dinner) gegen 4 am Nachmittag. Waehrend der Schulwoche gibt es natuerlich Mittag in der halbstuendigen Lunchpause. Bevor ich hierher gekommen bin, habe ich oft gehoert, dass amerikanische Familien grossen Wert auf ein gemeinsames Abendbrot setzen. Dies scheint in meiner Familie nicht der Fall zu sein. Das Essen steht auf dem Tisch und jeder kommt und geht und isst wann es ihm liegt!
Woran denkst du als erstes, wenn du an deinen Auslandsaufenthalt denkst?
Ehrlich gesagt, kann ich das gar nicht sagen...ich denke an eine gute Zeit die ich hier habe, mit all den netten Menschen die ich kennengelernt habe.
Ich denke an all die coolen Zeiten die wir hatten, wenn wir zusammen rumgehangen haben und allen moeglichen Kram gemacht haben. Es ist wirklich mehr die ganze Erfahrung als nur ein Moment, der ins Auge faellt.
Was hat dir besonders gut gefallen?
Besonders gut gefallen hat mir die Offenheit meiner Mitschueler. Am Anfang des Schuljahres haben Lehrer die Gewohnheit die Schueler dazu zu bringen eine kleine Vorstellung ueber sich zu machen. Als ich gesagt habe das ich aus Deutschland bin kamen die Fragen gleich auf mich eingestuerzt. Natuerlich auch dumme Fragen, aber man muss bedenken das der liebevolle Amerikaner nicht so weltbewandert ist wie wir!=] (Es ist war) Trotzdem fuehlt man sich sehr willkommen und kommt mit Leuten ins Gespraech.
Wie sieht ein typischer Schultag aus? War es leicht, Klassenkamerad/innen kennen zu lernen?
Ein typischer Schultag faengt mit dem gelben Schulbus an. Der bringt uns zur Schule, eine halbe Stunde bevor der Unterricht anfaengt. Dann heisst es Hallen auf und abwandern und Leute treffen und einfach ein wenig mit Leuten rumhaengen. Dann sind da halt 4 Unterrichtsstunden a 90 Minuten. Man hat 8 verschiedene Faecher, die durch A und B Tage moeglich gemacht werden. Zwischen 2 und 3 oder 3 und 4 Stunde gibt es dann Lunch. Grosse Cafeteria mit ner Menge Leute! Normalerweise ist man dann mit Freunden und erzaehlt ueber den Tag, uebers Wochenende, oder ueber Sachen die es benoetigen darueber gesprochen zu werden. Wenn Schule dann aus ist, heisst es entweder was mit Freunden zu machen, nach Hause zu fahren, oder zum Training fuer einen Sport zu gehen. Es wird jede Menge Sport und auch Clubs angeboten und ich empfehle jedem irgendwas "Nach-der-Schule" artiges zu machen, denn dort lernt man viele Leute kennen.
Leben in der Gastfamilie oder im Internat: Was ist ganz anders als zu Hause?
Leben in der Gastfamilie fuer mich! Also wie schon gesagt...ich habe Brueder und eine Schwester, was es sehr angenehm fuer mich macht, da man auch wenn man nichts zu tun hat, nicht alleine ist und immer jemanden findet der auch gerade nichts zu tun hat.
Meine Familie ist ausserdem ziemlich konservativ orientiert, was heissen soll das wir zur Kirche gehen, mein Gastvater jagt und wir oft Elch oder Reh essen und ausserdem das meine Familie ein wenig "Redneck" ist! Soll heissen, wir jagen zum Spass, wir toeten Tiere weil wir koennen, Schwule sind krank, etc.! Es treffen dann doch schon andere Meinungen mit der meinen zusammen! Ich versuche dabei einer Diskussion aus dem Weg zu gehen und man nimmt es dann einfach mal hin. Es mag vielleicht abschrecken, aber es sind doch nette Menschen, die Spass verstehen und mit denen man eine gute Zeit hat.
Das Verhaeltnis zu meinen Gasteltern ist auch ganz locker. Mittlerweile boxe ich auch schon manchmal mit meinem Gastvater ueber spassig dumme Sachen!=] Es it wirklich lebhaft in meinem Haus!
Wie hast du die außerschulische Zeit verbracht?
Im Herbst hab ich Fussball gespielt und im Fruehling war ich in Track (Leichtathletik). Waehrden dieser Zeit hat man jeden Tag nach der Schule Training, ein Spiel (fuer Fussball) oder ein Meet (fuer Track). Also in dieser Zeit ist man ziemlich ausgeplant. Ansonsten habe ich viel Zeit mit Freunden verbracht. Einfach zusammen sein und erzaehlen oder durch die Gegend fahren (Jugendliche koennen Auto fahren). Ich habe ausserdem viel Zeit mit snowboardend verbracht, da bei mir der Berg nicht weit ist. Einfach paar Leute zusammen gebracht, Papas Truck genommen und auf den Berg gefahren.