Englisch in Oxford: Helen

... ist seit 15 Jahren Direktorin des International Study Centre der Sprachschule in Oxford und hat das Konzept der Englischkurse für Schüler/innen aus aller Welt entwickelt.

Ihre Englischkurse wurden kürzlich vom British Council inspiziert und haben in allen Bereichen exzellente Bewertungen bekommen.

Die Richtlinien vom British Council sind sehr strikt und sich darauf einzustellen ist immer eine Herausforderung. Die Prüfer kennen sich im Unterrichten der englischen Sprache und im Umgang mit internationalen Schülern wirklich aus. Sie stellen also sehr gezielte Fragen bei ihrem Besuch. Sie schauen sich den Unterricht an, besuchen die Unterkünfte und interviewen die Schüler und die Mitarbeiter.

Einerseits könnte einen das schon einschüchtern, aber wir sehen die Inspektion als Besuch eines „kritischen Freundes“, der uns konstruktives feedback darüber gibt, was wir gut machen und wo wir uns noch verbessern könnten.

Was zeichnet Ihre Englischkurse als „exzellent“ aus?

Einer unserer Schüler wird in unserer Broschüre mit dem Satz „ich bin erstaunt, wie viel ich gelernt habe“ zitiert, ich finde, das fasst unsere Arbeit sehr gut zusammen: wir sind jeden Tag aufs Neue durch unsere Arbeit inspiriert und dadurch sind wir alle nach wie vor von unserem Job begeistert und motiviert. Wir wollen unsere Schüler herausfordern und sie gleichzeitig als die intelligenten, jungen Menschen behandeln, die sie sind. Ich finde, wir haben gute Arbeit geleistet wenn die Schüle abreisen und sagen: „ich bin echt überrascht, was ich mit meinem Englisch alles erreichen kann!“

Beschreiben Sie bitte den Ankunftstag der Schüler in Oxford und den Ablauf an den ersten paar Tagen.

Der erste Tag ist immer ein wenig aufregend und ungewohnt - auch für uns. Ich glaube, wenn die Schüler wissen, dass alle, auch die Mitarbeiter, versuchen, die Namen zu lernen und alle kennen zu lernen, dann merken sie gleich, dass sie nicht alleine sind. Wir kümmern uns darum, dass alle Abläufe wie am Schnürchen klappen, dafür haben wir sogar den Anreisetag auf einen Mittwoch gelegt, dass wir ausreichend viele Mitarbeiter vor Ort haben, die beim Ankommen helfen. Am ersten Abend treffen sich alle im Garten für ein Barbecue zum Kennenlernen. Später, in den Unterkünften, treffen sich dann neue und alte Mitbewohner. Am 2. Tag lernen die Schüler dann ihr Lehrer und Klassenkameraden kennen. Und von da an ist so viel los, dass sich jeder wohl fühlt.

Was sind die wichtigsten Dinge, die in keinem Koffer fehlen dürfen (und es doch manchmal tun)?

Wir sind hier in England, das heißt, dass es schon Tage geben kann, an denen sich die Kinder nachmittags mit Sonnencreme einschmieren, nur um am Abend zu sehen, dass es wie aus Eimern regnet. Sie sollten auf jeden Fall Kleidung für alle Fälle einzupacken. Einige Kids vergessen auch, Adapter für unsere komischen britischen Steckdosen mitzubringen. Manchmal organisieren wir Drachenbootrennen, da sollten die Schüler ihre Badesachen und Badeschuhe mit dabei haben.

Wie gewährleisten Sie die Sicherheit der Schüler bei den Aktivitäten?

Wir sind sehr sehr vorsichtig. Es gibt viele Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen, bevor wir eine Aktivität anbieten. Wenn wir zum Beispiel eine Agentur für eine Aktivität mieten, müssen sie uns eine Risikobewertung erstellen. Wir haben auch eigene Richtlinien für die Sicherheit (über die Betreuer, Ausrüstung, Anfahrt, Gruppenleiter etc), die eingehalten werden müssen. Wenn unsere Stelle für Gesundheit und Sicherheit damit zufrieden ist, dann erst bieten wir die Aktivität an. Das ist ein echt langer Prozess, sehr komplex, und wir nehmen die Sicherheit wirklich sehr ernst.

Die Schüler sind alle Teenagers bis „junge Erwachsene“. Wie viel Freiheit haben sie? Dürfen sie ohne Begleitung in Oxford ausgehen?

Wir wollen dafür sorgen, dass jeder Teilnehmer das Beste aus seiner Reise nach Oxford machen kann – innerhalb der sicheren Möglichkeiten. Ich glaube, Eltern und Schüler, die einen Sprachkurs in einem Internat buchen wissen, dass sich das Programm nicht für diejenigen eignet, die viel ausgehen wollen und Party machen möchten. Die Schüler dürfen alleine nach Oxford gehen, in ihrer Freizeit zwischen 16:45 und 18:00 Uhr unter der Woche und am Sonntag (obwohl wir Sonntags auch Ausflüge anbieten). Die Schüler müssen sich aber bei uns abmelden und wir bitten sie, immer zu zweit oder mehr rauszugehen. Wir haben auch alle Handynummern von den Schülern, um sie anzurufen, falls sie sich mal verspäten.

Für Schüler über 16 haben wir noch andere Aktivitäten am Abend. Aber auch an den Abenden, an denen die Schüler länger raus dürfen, wird das Internat um 23 Uhr geschlossen. Wir lassen Schüler über 17 an einem Abend in der Woche eigene Pläne machen, wie zum Beispiel ins Kino zu gehen oder Essen zu gehen, aber bis 23 Uhr müssen alle wieder hier sein.

Zum Konzept Ihrer Englischkursen gehört es, dass die Schüler auch von einer Schauspielerin, einem Dichter, einer Astronomin oder einem Modedesigner unterrichtet werden könnten. 

Dieses Jahr haben wir extrem interessante Leute, die unsere Kurse unterrichten. Wir planen, mit Steve Larkin von Hammer und Tongue zusammen zu arbeiten, einem der wichtigsten Poetry Slams in England. Wir arbeiten auch mit Becky Griffiths, einer jungen Designerin, zusammen, die mit den Schülern Vintage Mode machen wird. Drückt uns die Daumen, dass wir auch dieses Jahr wieder mit Lehrern von der Oxford University und dem Geschichtsmuseum arbeiten werden!

In einem Internat zu wohnen kann vielleicht für einige Teilnehmer eine ganz neue Erfahrung sein. Müssen sie sich deswegen Sorgen machen?

Sagen Sie einfach den Schülern, dass sie sich keine Sorgen machen müssen, wir kümmern uns um sie! Unser Mitarbeiter David und Ursula haben viel Erfahrung und kümmern sich bestens um die Schüler. Wenn es irgendein Problem geben sollte, können sich die Schüler getrost an die beiden wenden und sie werden alles dafür tun, um zu helfen. Natürlich haben wir auch ein paar Regeln, die sie Schüler einhalten müssen. Manchmal kommt das den Schülern komisch vor, aber die Mitarbeiter haben viel Geduld und Erfahrung und helfen ihnen, sich an diese ungewohnte Situation zu gewöhnen.

Wie verpflegen Sie die Teilnehmer?

Unsere Köche sind wirklich sehr gut. Letztes Jahr hat es den Schülern geschmeckt. Sogar die italienischen Teilnehmer waren zufrieden – und die sind am schwersten zu beeindrucken.

In Ihren internationalen Klassen - wie machen sich die Teilnehmer aus Deutschland da?

Die deutschen Teilnehmer sind meistens echt super – sie sind sehr motiviert, haben schon ein gutes Englisch und profitieren sehr vom Programm. Sie sind immer bei allem ganz vorne mit dabei (die meisten) und wir mögen sie sehr! Viele Deutsche sind sehr gut in Grammatik und sind überrascht, dass wir nicht ganz so traditionell unterrichten. Aber sie gewöhnen sich schnell dran.

Was sind Ihre Lieblings-Tipps für Oxford?

Das Ultimate Picture Palace ist ein schrulliges Independent Kino auf der Cowley Road, das einen multikulturellen Touch hat. Man fühlt sich wie auf einer Zeitreise! In der Nähe des Kino ist auch der Catweazle Club, eine kleine Kneipe, in der es Livemusik von ortsansässigen Musikern gibt. Das Programm vom Catweazle bietet wirklich lustige und originelle Aufführungen. Ganz traditionell sollte man auch Oxford von der Kuppel des Sheldonian Theaters aus ansehen.

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