High School Kanada: Erfahrungsberichte

Vorname:
Felix
Alter:
16
aus:
Berlin
Schultyp:
Staatliche Schule mit Wahl

Hier der Bericht von Felix:

Ich hatte eine großartige Zeit, die ich nie vergessen werde. Ich habe 5 Monate in Vancouver, einer Metropole an der Südwestküste Kanadas, verbracht. Dort lebte ich im Stadtteil West Vancouver und besuchte die West Vancouver Secondary School. Die Schule war um einiges besser als das, was ich von deutschen Schulen gewöhnt bin. Wie mir schon vorher erzählt wurde, war sie viel moderner, es gab mehrere Computerräume, eine sehr große Bibliothek sowie eine gut ausgestattete Cafeteria. Die Lehrer waren sehr nett und haben auf meine am Anfang beschränkten Englisch Kenntnisse vor allem in Mathe Rücksicht genommen.

Meine Schulfächer waren Marketing, Social Studies, Mathe 12, Physik, Film, Digital Media Design, Englisch und Drafting/Design. Meine Gastfamilie wohnte etwas außerhalb, sodass mich der Schulbus leider schon sehr früh am morgen, um 7:25 abholte. Nach 2 Blöcken Unterricht (jeweils 78 Minuten und dazwischen 9 Minuten Pause) gab es Recess (15 min) und nach einem weiteren Block ein langes Lunchbreak von 42 Minuten, danach noch ein letzte Unterrichtsstunde.

In punkto Hausaufgaben habe ich festgestellt, dass die Hausaufgaben in Kanada zwar eine längere Zeit in Anspruch nehmen, dafür aber nicht so kompliziert und anspruchsvoll sind wie in Deutschland. Nach der Schule hatte man auch noch die Möglichkeit, an einigen Schulsportaktivitäten teilzunehmen. Da mich aber die Auswahl, die ich auch für größer gehalten habe, nicht angesprochen hat, habe ich beschlossen mich selbstständig um eine Sportgelegenheit zu kümmern. Weil mein Hobby Segeln ist, habe ich zusammen mit meinem Gastvater im nahe gelegenen Segelclub eine Racing Team für Regatten auf dem Pazifik gefunden. Die Eindrücke und Bilder vom Segeln vor Vancouver bei schönstem Wetter werden mir immer gegenwärtig bleiben. Im Winter bin ich dann ins Fitnesscenter gegangen und war oft in den nahe gelegenen Skigebieten Skifahren

Zu meiner Gastfamilie: Ich wohnte bei einer etwas älteren Familie und hatte einen brasilianischen Gastbruder. Die eigene Tochter war bereits ausgezogen. Mein Gastvater war Rentner und hatte daher viel Zeit. Er konnte mich oft fahren, sodass für mich der 15 minütige Weg zur Bushaltestelle nicht ganz so schlimm war. Meine Gastmutter arbeitete im nahe gelegenen Community Center auf ehrenamtlicher Basis. Unser Haus war direkt am Wasser, was mir jeden Tag einen super Ausblick auf das Meer und die Berge verschaffte. Die Mahlzeiten wurden bei uns sehr unregelmäßig eingenommen. Im Grunde hat jeder dann gegessen wenn er Hunger hatte, gemeinsame Mahlzeiten waren eine Seltenheit und es gab viel Fast Food.

Es war nicht so leicht kanadische Freunde zu finden, wie ich es dachte. Allein an unserer Schule waren knapp 20 Deutsche, alle auf einem Flur mit ihren Schränken ziemlich nah bei einander, sodass man automatisch mit ihnen ins Gespräch kommt. Es ist natürlich leichter sich mit ihnen anzufreunden als mit Kanadiern, die schon in festen Freundeskreisen sind. Es gehört daher einige Überwindung und auch Konsequenz dazu, sich nicht nur mit den anderen internationalen Schülern anzufreunden. Am Ende war ich wirklich gut mit einer Reihe von Kanadiern befreundet und wir hatten eine sehr schöne gemeinsame Zeit.

Was soll ich noch sagen: Ich habe gelernt, dass man eine Land oder auch eine Gruppe von Menschen nur dann beurteilen kann, wenn man sie auch richtig kennen gelernt hat. Und da es noch so viele Länder auf dieser Welt gibt, hat mir dieser Aufenthalt auch Hunger auf mehr verschafft. Ich habe in Kanada echt nette Leute kennen gelernt und wenn ich jetzt zurück blicke, bereue ich sogar, dass ich nicht für ein ganzes Jahr gegangen bin. Die Zeit verging so schnell, es wurde nie langweilig, gab keine Probleme und bis auf vielleicht 2 Tage, an denen ich nicht so gut drauf war, ist der sagenumwobene „Kulturschock“ für mich ausgeblieben. Eine super Erfahrung und ich freue mich jetzt schon wahnsinnig auf einen Urlaub für mich in Vancouver…

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