int(6) array(2) { ["uid"]=> int(26) ["nav_title"]=> string(22) "High School Australien" } Erfahrungsbericht High School - Schüleraustausch Australien: Staatliche Schule mit Wahl, Brisbane

High School Australien: Erfahrungen

Vorname:
Annika
Alter:
17
aus:
Oldenburg
war:
für ein Semester in Brisbane, , Australien
Schultyp:
Staatliche Schule mit Wahl

Hier der Bericht von Annika:

Juni 2004
"Zuerst möchte ich mich erst mal vorstellen: Mein Name ist Annika Früh, ich bin 20 Jahre alt und komme aus Herzberg am Harz. Vor drei Jahren war ich für ein halbes Jahr in Australien, dass war zwar schon ein bisschen her, aber mir kommt es vor als wäre es gestern gewesen. Bevor ich dort sechs Monate meines Lebens verbrachte, beschränkte sich mein Wissen über dieses Land auf sehr wenige Dinge, wie Kängurus, Koalas, das Opera House oder der berühmte Ayers Rock. Ich denke, dass es vielen Leuten genau so geht, denn Australien ist einfach zu weit weg, als dass man sich ohne Grund Gedanken darüber machen würde. Natürlich hat sich das für mich nun völlig geändert. Jetzt verbinde ich mit Australien so viele nette Menschen, wundervolle Erinnerungen und Erfahrungen, dass ich sagen kann, dass dieses Land zu meiner zweiten Heimat geworden ist.

Das liegt daran, dass ich in Brisbane, der Hauptstadt des Bundesstaates Queensland, so herzlich aufgenommen wurde. Mit meiner Gastmutter, ihrer Katze und einer anderen Austauschschülerin aus Japan habe ich mich sofort prima verstanden.

Mein erstes Erlebnis in meiner Gastfamilie werde ich bestimmt nie vergessen. Als abends eine riesige Fledermaus (fruit bat) auf unserem Balkon die Bananen auffressen wollte, die eigentlich für die Oppossums bestimmt waren, rastete meine Gastmutter aus und versuchte die Fledermaus mit einem Besenstil zu vertreiben. Da diese „fruit bats“ so fürchterlich stinken, zog der Geruch in unser Haus hinein. Meine Gastmutter rannte mit Raumspray durch das ganze Haus und versuchte den Gestank los zu werden, womit sie noch drei Tage zu kämpfen hatte. Ein wichtiger Teil meines Austauschs was natürlich die Schule. Vieles war für mich anfangs sehr ungewohnt, wie zum Beispiel die Schuluniform, die lange Anfahrtszeit mit dem Bus und die lange Schulzeit. Die „Yeronga State High School“, in der ich zur Schule ging, begann mit dem Unterricht um 9:00Uhr und endete um 15:00 Uhr. So verbrachte man den halben Tag in der Schule. Für Freizeitaktivitäten blieb nicht mehr so viel Zeit, da ich einen langen Weg zurück nach Hause hatte, aber trotzdem war die Schule in Australien viel entspannter und lockerer. Man hatte viel persönlicheres Verhältnis zu den Lehrern, als in Deutschland. Da es in Australien kein unterteiltes Schulsystem gibt, sondern nur eine Highschool für alle, war die Schule auch viel einfacher als in Deutschland.

In meiner Schule fand jeden Donnerstag eine „Assembly“ statt. Dort traf sich die ganze Schule in der Aula, wo verschiedene Dinge angesprochen wurden, wie zum Beispiel Ehrungen von Schülern oder Ankündigungen. Diese Assembly war immer ein feierliches Anlass, denn zu Beginn wurde die Nationalhymne gesungen und die Assembly endete mit dem eigenen Schulsong. Auf diszipliniertes Verhalten und korrekte Schuluniform wurde sehr viel wert gelegt. Daher musste sich gelegentlich, der ein oder andere beim Direktor melden, weil er das Hemd nicht in der Hose getragen hatte.

In Australien gibt es eine sehr Auswahl an Fächern, die man in Deutschland gar nicht kennt. So konnte man zum Beispiel Fächer wählen, wie zum Beispiel Tourismus, Theater, Hospitality oder Accounting.

Die Yeronga State High School ist eine multikulturelle Schule, die ungefähr 20% Ausländeranteil hat. Vor allem waren dort Schüler aus Afrika, Bosnien und Vietnam. Ich hatte das Glück viele verschiedene Kulturen, Sitten und Gebräuche kennen zulernen und habe natürlich auch Freunde aus den verschiedensten Ländern gewonnen. Darauf bin ich immer noch stolz und versuche diese Kontakte zu pflegen. Aber jetzt möchte ich noch ein paar Dinge erzählen, an die ich mich bei dem Wort „Australien“ erinnere: Mir fällt ein, dass ich am Anfang unglaublich begeistert war, wenn ein Papagei auf unseren Balkon geflogen kam, und dass ich sie am Ende kaum noch beachtet habe, weil ich Dutzende am Tag davon gesehen habe. Außerdem erinnere ich mich an die unglaubliche Größe dieses Landes, die mir spätestens in meinem Urlaub bewusst geworden ist, als ich 18 Kilometer barfuss auf Kieselsteinen durch den Regenwald gelaufen bin, da mir meine Schuhe gerissen waren. Mein Tauchgang in die Unterwasserwelt im Great Barrier Reef war einmalig, auch wenn ich Bekanntschaft mit einem Hai gemacht habe!

Ich denke auch noch gern an das zu Beginn nicht ganz leicht zu verstehende Englisch der Australier zurück. Besonders die Aussprache der Menschen im „Outback“ oder die derjenigen, die beim Sprechen ganze Silben verschlucken und den Mund fast geschlossen lassen, war eine Herausforderung. Da ich in einer Großstadt gelebt habe, war der Slang dort nicht so ausgeprägt und ich konnte alle sehr gut verstehen.

Dieses halbe Jahr verging für mich wie im Flug, und ich werde ganz bestimmt diese schöne Zeit niemals vergessen, in der gelernt selbstständiger und selbstbewusster zu werden.

In diesem Text konnte ich natürlich nicht alles über die 6 Monate in Australien hineinschreiben, das würde ein ganzes Buch füllen. Falls ihr noch Fragen habt, dann könnt ihr mir jeder Zeit gerne eine Email schreiben
Annika Früh

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