High School Südafrika: Erfahrungsberichte

Vorname:
Paula
Alter:
19
aus:
Rostock
Schultyp:
Staatliche Schule

Hier der Bericht von Paula:

 

Was waren für dich die drei größten Unterschiede zwischen Zielland und Deutschland?

1) Die Mentalität der Südafrikaner - immer gut gelaunt und Ausländern gegenüber sehr aufgeschlossen und ernsthaft an ihnen interessiert. Das Interesse ebbt auch im Verlaufe der Zeit nicht ab.

2) Die Apartheid - eine geschichtliche Separation zwischen Weißen, Farbigen und Schwarzen, die immer noch stark bemerkbar ist. So war ich bei einer farbigen Gastfamilie, lebte in einem farbigen Viertel und besuchte eine farbige Schule.

3) Die Schule - nicht nur die Schuluniformen allein waren etwas Besonderes für mich, auch die Schüler-Lehrer-Beziehung. Es ist nicht ungewöhnlich seinen Lehrer zu umarmen oder Privates mit ihm zu bereden.

Woran denkst du als erstes, wenn du an deinen Auslandsaufenthalt denkst?

Wie konnte dieses eine Jahr nur so schnell vorbei gehen?

Was hat dir besonders gut gefallen?

Also wie bereits erwähnt - die Schulatmosphäre und generell die Mentalität der Kapstädter. Es war im Großteil des Jahres richtig schönes Wetter bis auf den Winterregen.

Meine Gastmutter hat außerdem einen Kindergarten betrieben, ich habe die Zeit mit den Kleinen sehr genossen.

Alles zusammen war einfach großartig.

Wie sieht ein typischer Schultag aus? War es leicht, Klassenkamerad/innen kennen zu lernen?

Meine Klassenkameraden gingen von Anfang an auf mich ein und integrierten mich bei allem, sei es in den Hofpausen, im Unterricht oder bei den Hausaufgaben nach der Schule.

Ein typischer Schultag beginnt um acht Uhr mit dem sogenannten homeroom, dass sind 25 Minuten, in denen man sich mit seinen Freunden zusammensetzen und quatschen kann. Darauf folgen drei Schulstunden hintereinander, ohne eine einzige Pause. Dann ist eine Hofpause. Zwei Schulstunden, eine Hofpause und wieder zwei Schulstunden. Dieses Programm steht für die gesamte Woche, außer freitags. Da ist wegen der vielen Muslims die Schule schon um ein Uhr, statt halb drei aus. Ich hatte meistens jeden Tag die selben Fächer, aber immer in anderer Reihenfolge. Jeder Schüler muss Englisch und Afrikaans auf hohem Niveau (higher grade) belegen, die anderen vier Fächer kann man frei wählen. Ich würde dazu raten alle auf "higher grade" zu belegen, denn das Niveau ist nicht so anspruchsvoll wie in Deutschland.

Es werden viermal im Jahr Prüfungen geschrieben, die 75% der Zeugnisnote ausmachen. So werden in der Schulzeit nur sporadisch Tests geschrieben, bestimmte Assignments, die zum Teil zuhause erledigt werden, sind eher an der Tagesordnung.

Leben in der Gastfamilie oder im Internat: Was ist ganz anders als zu Hause?

Zu Beginn ist mir sofort aufgefallen, dass der Fernseher den ganzen Tag über läuft, ohne das zwangsläufig jemand Fernsehen guckt. Dann war meine Gastmutti sehr penibel was Reinlichkeit angeht und hat fast jeden Tag die Böden im gesamten Haus gewischt. Ich selbst musste aber nur mein Zimmer in Ordnung halten, Geschirr nach dem Abendessen spülen und mich alleine um meine Wäsche kümmern und anschließend bügeln.

In der Woche gibt es abends ein gemeinsames warmes Dinner und am Wochenende richtige Festmähler.

Wie hast du die außerschulische Zeit verbracht?

Sportliche Aktivitäten bot meine Schule nur sehr spärlich an, in einem Term konnte man vor der Schule in athletischen Disziplinen trainieren, da bin ich für mein "Haus" gelaufen.

Nachmittags hab ich sehr gerne meine Zeit im Kindergarten meiner Gastmutter verbracht oder mit Freunden, die im Umkreis wohnten. Verkehrstechnisch ist man schon stark auf die Gastfamilie angewiesen oder man sollte zumindest nie alleine mit den "Black Taxis" fahren. Zu Shopping Malls oder anderen Ausflugszielen wie dem Strand bin ich meist an den Wochenenden gefahren worden. Das machen die meisten Gastfamilien auch sehr gerne, sofern sie können. Zuletzt gab es noch die monatlichen Treffen mit anderen Austauschschülern vor Ort, da hat man dann auch noch mal die Chance gehabt alle wichtigen Sehenswürdigkeiten aufzusuchen oder bei Community Work teilzunehmen.

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