Privatschulen in Frankreich: Erfahrungen

Vorname:
Simone
Alter:
17
aus:
Düren
Schultyp:
Private Schule

Hier der Bericht von Simone:

Abflug, August: Und es ging ab zum schönen Schloss von Loches. 3 verschiedene Wege führten zum selben Ziel. Schon kurz nach der Anreise lernten wir, Laura (16. Jahre, Berlin) + Morten (17 Jahre, Berlin) + Simone (17 Jahre, Düren), uns kennen und ein französisches Leben begann.

Die 1. Frage die sich stellte:

Saint Denis, qu'est-ce que c'est? Saint Denis ist eine europäische Schule, die großen Wert auf Sprachkenntnisse legt. Neben uns Deutschen gab es auch noch Koreaner, Dänen, Engländer, und nicht zu vergessen: Franzosen! Anfängliche Sprachprobleme werden von Delphine und Karine im FLE (francaise-langue-étrangère) - Unterricht gelöst.

Da die Schüler sehr offen sind, lernten wir sofort am 1. Tag nette Leute kennen, und nach einiger Zeit hatten wir das Gefühl die ganze Schule zu kennen. Das bedeutete für uns: quasi jeden Schüler x 3 bisous J (französische Begrüßungsart). Somit wurde das Leben im Internat von Tag zu Tag spaßiger. Doch neben dem Spaß gab es leider auch noch die dunkle Seite des Lernens: wöchentlich 3-4 Tests, und eine D.S. (Ca veut dire, es wurde jeden Mittwoch eine große Arbeit geschrieben). Doch wie unser Englischlehrer der European-Section immer zu sagen pflegte: "Practise makes perfect!", was wiederum im Französischunterricht «Travail, Travail, Travail» genannt wurde.

Doch wer jetzt denkt "Für so viele Hausaufgaben hat man doch gar keine Zeit", der hat noch nie etwas von Études (Hausaufgabenstunden) gehört, die täglich dafür sorgen, dass man immer fleißig lernt. Neben den Études gibt es auch noch die netten Deutschstunden, in denen man "sinnvoll" mit Mme. Besnier seine Zeit verbringt. Doch zum Glück werden nach dem harten Schultag am Nachmittag viele verschiedene Aktivitäten angeboten, wie z.B. Fußball, Basketball, Karate, Jazz-Dance, Tennis, Reiten, Fechten, Gesellschaftsspiele, Internet, Instrumentalensemble und Video... Da ist doch für jeden was dabei! Die verloren Kräfte werden durch das reichliche Kantinenbuffet schnell zurückgewonnen.

Après le dîner geht's dann ab auf Zimmer, wo man schon sehnsüchtigst von seinen voisins de chambre erwartet wird. Das Zusammenleben mit diesen ist im Allgemeinen sehr amüsant und lehrreich zugleich; allerdings ist man selten allein. Jedoch dafür hat man in der Gastfamilie am Wochenende sehr viel Zeit für sich und man kann sich entspannen, sich mit Freunden treffen oder auch die hübsche Umgebung erkunden. Somit kann man auch per car / train / bus nach Tours, Châteauroux, Paris, etc. fahren. Da bleibt einem doch gar keine Zeit, um wehmütig an die daheim gebliebene Familie zu denken!

Commentaire personelle:

Laura:
Da ich bereits in den Sommerferien in Saint Denis war, wusste ich schon in etwa, was mich erwarten würde: Internatsleben, sehr kurze Ausgangszeiten, Kantinenessen... Trotzdem, die Zeit, die wir hier zu Dritt hatten, war super! Mit den Schülern haben wir uns von Anfang an gut verstanden und waren schnell integriert. Auch die Wochenenden waren für mich jedes Mal eine schöne Zeit, da ich eine super liebe Gastfamilie hatte. Nicht einmal, dass ich Weihnachten bei ihnen geblieben bin, bereue ich. Allein schon das Weihnachtsessen war ein Erlebnis! Das Einzige, an das ich mich nie gewöhnt habe, waren die Lehrermethoden, das Schulsystem und vor allem die 100000 Regeln von Saint Denis, die man erst einmal alle brechen muss, um sie zu kennen... Und trotzdem, ich werde diese Zeit nie vergessen und hoffe, dass ein paar Franzosen mich bald besuchen kommen!

Morten:
Ich bin der Auffassung, dass das lycée privé St. Denis vorallem dann empfehlenswert ist, wenn man den Schüleraustausch mit der Zielstellung antritt, seine Sprachfertigkeiten gezielt zu perfektionieren. Dabei können sowohl Anfänger, so wie ich, als auch Fortgeschrittene schnell und effektiv Fortschritte in Französisch erzielen. Allerdings sollte man dazu viel Arbeit und gleichfalls viel Müdigkeit einplanen. Ebenfalls eine Erfahrung wert ist das Internatsleben, welches trotz Regelwerk und „surveillant“, sehr, sehr viel Spaß macht und nette französische Bekanntschaften einbringt. En résumé, war ich besonders im Bezug auf die sprachliche Ausbildung und meine schnelle Integration im französischen Schulleben sehr zufrieden mit meiner Wahl.

Simone:
Für mich persönlich war Saint Denis eine tolle Erfahrung. Ich habe viele nette Leute kennengelernt, zu denen ich selbst jetzt nach meiner Heimkehr immer noch Kontakt habe. Auch die Lehrer waren sehr sympathisch und es hat Spaß gemacht, am Unterricht teilzunehmen. Durch hartes Arbeiten haben sich meine Französischkenntnisse enorm verbessert! Mit meiner ersten Gastfamilie habe ich mich leider nicht so gut verstanden, aber nach meinem Familienwechsel habe ich mich rundum wohl gefühlt. Meine Entscheidung, einige Zeit in Frankreich zu verbringen, habe ich keine Sekunde lang bereut.


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