High School Argentinien: Erfahrungen

Hier der Bericht von Anna:

Vorname:
Anna
Alter:
17
aus:
Göttingen
war:
für ein Semester in Villa Allende, , Argentinien
Schultyp:
Staatliche Schule

 

Was waren für dich die drei größten Unterschiede zwischen Argentinien und Deutschland?

Das erste was mir aufgefallen ist, ist dass es dort sehr viel dreckiger ist und dass die Leute unter sehr viel schlechteren Umständen wohnen als wir es gewohnt sind. Da die Kriminalitätsrate dort so hoch ist, findet man auch kaum Häuser, die nicht mit einer Alarmanlage, Wachhund oder einer hohen Mauer gesichert sind. Meine Schule hatte eine mega hohe Mauer drum herum und glich etwas einem Gefängnis. Aber wenn man über all das hinweg sieht und bedenkt, dass das für seine eigene Sicherheit ist, ist Argentinien echt ein wunderschönes Land.

Das ist auch das 2. was mich so beeindruckt hat. Die unglaubliche Schönheit des Landes. Da es mehr als doppelt so groß wie Deutschland ist und nur knapp 400.000 Einwohner hat, hat jeder dort natürlich auch mehr Platz und es gibt riesige Flächen, die nicht bewohnt werden. So kommt es dann vor, dass man, wenn man von Cordoba (in der Mitte) nach Puerto Madryn (in den Südosten) fährt, auf der 30-stündigen Busfahrt 26 davon nur auf einer schnurgeraden Straße entlang fährt durch Gegenden wo nichts ist außer Gras und Bäumen. Echt beeindruckend.

Hinzukommen noch die unglaublich netten Menschen. Jeder, aber wirklich jeder - sei es die Schuhverkäuferin, Direktorin oder Bäckerin -, interessiert sich für dich und fragt dich, wie es dir denn ginge, was du so machest oder sie unterhalten sich mit dir einfach nur über das Wetter. Es ist echt beeindruckend, wie viele nette Menschen es dort gibt.

Woran denkst du als erstes, wenn du an deinen Auslandsaufenthalt denkst?

An meine erste große Liebe. Meinen ersten Freund. Er war 5 Monate lang mein bester Freund, ich konnte mich immer auf ihn verlassen und er hat mir beigestanden und mich bei allem unterstützt. 2 Wochen bevor ich dann geflogen bin hat er mir gestanden, dass er mich liebt. Danach haben wir zusammen die 2 schönsten Wochen meines Austausches verbracht.

Was hat dir besonders gut gefallen?

Besonders gut hat mir das sonntägliche zusammensitzen und grillen gefallen. Einfach das zusammensitzen mit der Familie draußen im Garten, das Gefühl dazuzugehören und einfach Spaß zuhaben. Und danach einfach nur in der Sonne zu liegen oder mit den Kindern zu spielen.

Wie sieht ein typischer Schultag aus? War es leicht, Klassenkamerad/innen kennen zu lernen?

In Argentinien darfst du dir aussuchen wann du zur Schule gehst, ob morgens oder nachmittags. Da meine beiden Gastgeschwister aber nachmittags waren wurde ich dort auch automatisch reingesteckt. War aber gar nicht so schlimm, denn dadurch konnte ich jeden Tag bis 10 Uhr schlafen und hatte immer noch massig Zeit bevor ich dann um 13 Uhr zur Schule musste. Die Schule ging dann bis 18 Uhr und jeden Tag hatte man andere Fächer. Man hatte aber einen festen Klassenverband, sodass es für mich ziemlich leicht war neue Leute kennen zulernen. Aber auch so war das kein wirkliches Problem, da dich andauernd Leute ansprechen werden.

Leben in der Gastfamilie oder im Internat: Was ist ganz anders als zu Hause?

Mein Leben war total anders. In Argentinien ist es üblich, dass sich alle Mädels in der Familie ein Zimmer teilen und die Jungs ein anderes. Keiner hat sein eigenes Zimmer. Am Anfang war das eine echte Umstellung für mich, mir mit meiner 15 jährigen Gastschwester ein Zimmer zu teilen und auch noch den Kleiderschrank. Aber da wir uns super verstanden haben, war das am Ende auch kein Problem mehr. Mittlerweile sehe ich sie wie meine eigene Schwester an.

Wie hast du die außerschulische Zeit verbracht?

Nach der Schule oder am Wochenende sind wir meist zu irgendjemandem nach Hause gegangen, haben uns zum Eis essen getroffen oder sind in die Stadt gefahren. Es hat sich eigentlich immer etwas ergeben, sodass einem nie langweilig war.

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